Ulrich Franck ist seit 1991 Kontrabassist im hr-Sinfonieorchester. Er wurde 1963 in Stuttgart geboren, erhielt 1970–1980 zunächst Cellounterricht, bevor er 1981 zum Kontrabass wechselte. 1986–1991 studierte er schließlich bei Ulrich Lau an der Musikhochschule Stuttgart und war bei den Stuttgarter Philharmonikern und der Staatsoper Stuttgart tätig. Außerdem war er Mitglied des Landesjugendjazzorchesters Baden-Württemberg. 2002 gehört er zu den Mitbegründern des Kontrabassquartetts des hr-Sinfonieorchesters »The Flying Basses«. Seit 2004 spielt Franck in der Jazzformation »Dazz Trio«, die mittlerweile zum Quintett gewachsen ist. 2016 gründete er ein Quartett um die Jazzsängerin Stefanie Ruck und den Vibrafonisten Christoph Aupperle. Aushilfstätigkeiten führen ihn auch in andere Rundfunk- und Opernorchester.
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Musikalische Stichworte …
Mein erstes musikalisches Erlebnis: Bei den Hausmusikabenden meiner Eltern hat mich der »Cellosack«, wie ich die Leinen-Transporthülle des Cellisten nannte, am meisten fasziniert. Folgerichtig wurde das Cello mein erstes Instrument.
Meine prägendste künstlerische Erfahrung: Mahlers Fünfte, die unser Orchester schon weit über hundert Mal auf die Bühne gebracht hat.
Warum spiele ich mein Instrument: Während der Konzert-Nachfeiern des Schulorchesters (wo ich Cello spielte) lag der Kontrabass in der Ecke, und da zwei meiner Schulfreunde Jazzklavier spielten, nahm ich den Bass und wir jammten fröhlich drauflos, bis ich Blasen an den Fingern hatte. Fortan ging es mit dem Cello ab- und dem Bass aufwärts. Am Kontrabass mag ich vor allem die Wärme des Klangs, die Vielseitigkeit und natürlich die tiefen Töne.
Das fasziniert mich an meinem Beruf am meisten: Dass wir als Musiker in einem großen Kollektiv bei den Zuhörern Gefühle unterschiedlichster Art erzeugen können. Dass die Arbeit auch nach fast 30 Jahren noch großen Spaß macht. Die Energie, die ein Orchester freisetzen kann.
Besonders gern gespielte Komponisten/Werke: Schostakowitsch, so wie er die Kontrabassfunktion in seinen Sinfonien verstanden hat: Zwischen Bassfundament und thematischem Material bleibt die Basslinie immer präsent und bedeutsam. Brahms
Mein außergewöhnlichstes Erlebnis im Orchester: Der Brand in der Bühnenbeleuchtung bei unserem Konzert 1991 in Montevideo (Uruguay) inklusive Räumung, Löschaktion mit Pulverfeuerlöscher und anschließender Fortsetzung des Konzerts.
Meine Lieblings-CD: Bill Evans: You Must Believe in Spring. Ruhige und gleichzeitig musikalisch dichte Jazzpianotrio-Aufnahme.
Besondere Nebeninstrumente: Singende Säge
Leidenschaften jenseits des Berufs: Jazz spielen und hören, Fahrrad, Fußball
Eigene Homepage: Mein Jazzquintett: www.dazztrio.de