Thomas Sonnen stammt aus Hanau und erhielt seinen ersten Hornunterricht im Alter von neun Jahren. Ab 1980 unterrichtete ihn der hr-Sinfonieorchester-Hornist Peter Steidle. 1982–1986 war Thomas Sonnen Mitglied im Landesjugendsinfonieorchester Hessen und 1988–1990 Hornist der Jungen Deutschen Philharmonie. 1989–1995 studierte Thomas Sonnen bei Erich Penzel an der Hochschule für Musik in Köln und war parallel dazu 1990–1993 Mitglied der Deutschen Kammerphilharmonie Frankfurt, 1993–1994 Hornist des Staatstheaters Nürnberg und 1994–1995 Hornist des Nationaltheaters Mannheim. Seit 1995 ist er Mitglied der Hörner-Gruppe des hr-Sinfonieorchesters. Zudem spielt er im Blechbläserensemble hr-Brass, war Mitglied des Antares-Ensembles und spielte im Blechbläserensemble Bach, Blech und Blues. Seit 1998 ist er außerdem Mitglied des Bayreuther Festspielorchesters, spielt im Wagner-Tuben-Quartett und ist seit 1998 auch Lehrer für Horn an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt.
Weitere Informationen
Musikalische Stichworte …
Mein erstes musikalisches Erlebnis, an das ich mich erinnere, war der Besuch einer Probe des örtlichen Jugendblasorchesters (1976, Rodgau-Dudenhofen), um die Instrumente näher kennenzulernen, die Nachbarskinder bereits spielten. Danach wurde ich vom Leiter gefragt, welches Instrument ich denn nun lernen wollte und antwortete: »Das Waldhorn«. Erstaunlicherweise war damals aber gar kein Waldhorn im Orchester besetzt, woher also die Eingebung kam, kann ich nicht sagen.
Das liegt ja nun schon ein paar Tage zurück und heute die prägendste künstlerische Erfahrung bzw. auch das außergewöhnlichste Erlebnis im Orchester seit dieser Zeit zu benennen, ist verdammt schwer… Besonders prägend für mich war gewiss der Start ins Profimusiker-Leben (parallel zum Studium in Köln bei Professor Erich Penzel) ab 1990 bei der Deutschen Kammerphilharmonie (damals noch in Frankfurt ansässig) – beim Spiel in Kammerorchesterbesetzung sowie bei der regelmäßigen Beschäftigung mit reiner Bläserkammermusik stand man praktisch immer im Fokus.
Spontan als außergewöhnliches Erlebnis (vor allem was die Zuschauerreaktionen angeht) würde ich z.B. das Abschlusskonzert unserer Asienreise 2012 mit dem hr-Sinfonieorchester in Korea (Mahler: 5. Sinfonie) nennen…
Ein faszinierender Aspekt unseres Berufes ist für mich, neben all den künstlerischen Erfahrungen, über die man sich sicher episch auslassen kann (soweit man dies adäquat verbalisieren kann – kann ich nicht), die Tatsache, dass sich unsere Tätigkeit in vielerlei Hinsicht dem ökonomisch Zählbaren, dem statistisch Erfassbaren, also den Zwängen des modernen Berufslebens entzieht. Einen messbaren Mehrwert erbringen wir nicht, kaum etwas hat sich in unserem Beruf seit dem 19. Jahrhundert geändert… Diese Situation verleiht uns vergleichsweise enorme Freiheiten, birgt allerdings auch allerhand Gefahren in sich.
Wenn es um meinerseits besonders gerne gespielte Komponisten geht, würde ich gerne Schostakowitsch nennen.