1985 Mahler – noch einmal …

»Mahler – noch einmal … und immer wieder, so fügen wir hinzu«, mit diesen Worten begrüßt Heinz Enke, Musikchef des Hessischen Rundfunks, 1985 das Publikum in der Alten Oper zum zweiten Mahler-Zyklus des Orchesters unter Leitung von Eliahu Inbal.

Eliahu Inbal
Eliahu Inbal Bild © Lutz Kleinhans
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»Als Inbal 1974 nach Frankfurt kam,« so Enke in seinem Grußwort weiter, »verabredeten wir, dass jedes Jahr eine Mahler-Sinfonie aufgeführt werden sollte. Das erwies sich als Kristallisationspunkt. Das Radio-Sinfonie-Orchester erlebte in den Frankfurter Konzerten seine eigene Mahler-Entwicklung, spielte mit beträchtlichem internationalem Erfolg die ›Neunte‹ in New York, die ›Sechste‹ in London, die ›Achte‹ in Venedig, die ›Fünfte‹ in Madrid. Für das Orchester waren das Herausforderungen, technisch, musikalisch, geistig… Also Mahler noch einmal und immer wieder, weil große Kunst immer neuer Anstrengung und Darstellung bedarf. Die gesteigerte Erfahrung des Mahler-Dirigenten Inbal, der intensivere Umgang unserer Musiker mit dieser Musik, das breitere Verständnis unseres Publikums ermutigen zu den neuen musikalischen Taten: das gesamte sinfonische Werk Gustav Mahlers in seiner Entfaltung, seiner Einheit, seinem Reichtum und als beredtes Zeugnis unseres Jahrhunderts darzustellen.«

Gesamteinspielung erhält »Deutschen Schallplattenpreis«

CD-Cover: Mahler: 1-Sinfonie - Eliahu Inbal
CD-Cover der 1. Sinfonie der Mahler-Gesamtaufnahme Bild © hr-Archiv

Die Aufführungen in den Sinfonie-Konzerten in der Alten Oper, die mit Ausnahme der 9. Sinfonie in chronologischer Reihenfolge erfolgt, erstrecken sich über drei Spielzeiten und finden ihren Abschluss in Aufführungen der 8. Sinfonie am 16. und 17. Oktober 1986. Parallel zu den Konzerten entsteht in Koproduktion mit der japanischen Firma Denon die erste digitale Gesamteinspielung aller Mahler-Sinfonien, die 1988 mit dem »Deutschen Schallplattenpreis« ausgezeichnet wird. Mit ihr begründet das hr-Sinfonieorchester seinen international Ruf als führendes Mahler-Orchester und sie gilt bis heute als Referenz-Aufnahme für die Sinfonien Gustav Mahlers.

Quelle: hr-Sinfonieorchester