»Flexibilität« und »Vielfalt« waren zwei wichtige Stichworte für Hugh Wolffs Arbeit mit dem hr-Sinfonieorchester. Er machte Erfahrungen der historischen Aufführungspraxis für moderne Sinfonieorchester nutzbar und eroberte damit Repertoire aus Klassik und Barock zurück.
Von 1997 bis 2006 ist der Amerikaner Hugh Wolff Chefdirigent des Radio-Sinfonie-Orchesters Frankfurt. »Flexibilität« und »Vielfalt« sind zwei wichtige Stichworte für seine Arbeit mit dem Orchester.
Bild © Frank Hülsbörner
Weitere Informationen Streiflicht
Musikalisches Neuland...
Ende der weiteren Informationen
Zugleich zeigte Wolff auch Interesse an zeitgenössischen Kompositionen und bereicherte das stilistische Spektrum des Orchesters so auch um neue, aktuelle musikalische Facetten.
Bildergalerie
Bild 1/20
Von 1997 bis 2006 ist der Amerikaner Hugh Wolff Chefdirigent des Radio-Sinfonie-Orchesters Frankfurt. »Flexibilität« und »Vielfalt« sind zwei wichtige Stichworte für seine Arbeit mit dem Orchester.
Bild © Frank Hülsbörner |
zur Galerieansicht
Bild 2/20
Eine spektakuläre Aktualisierung der Bach'schen »Johannes Passion«, die Bachs Passionsmusik (ohne ihre Arien) mit Musik des 20. Jahrhunderts verbindet, eröffnet das »72. Bachfest der Neuen Bachgesellschaft«, das im Oktober 1997 als Fest des Hessischen Rundfunks, der Frankfurter Museums-Gesellschaft und der Frankfurter BachKonzerte in Verbindung mit der Stadt Frankfurt am Main realisiert wird. Erstmals in ihrer Geschichte sind dabei die beiden großen Sinfonieorchester Frankfurts in einem gemeinsamen Konzert vereint: das Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt unter Leitung Peter Gülke mit »Passions«-Musiken des 20. Jahrhunderts und das Frankfurter Museumsorchesterunter Bruno Weil mit der Bach'schen Musik.
Bild © Bach-Fest |
zur Galerieansicht
Bild 3/20
Hugh Wolff 1998 bei der Probe im hr-Sendesaal. Im Rahmen seiner erfolgreichen musikalischen Arbeit in Frankfurt macht Wolff Erfahrungen der historischen Aufführungspraxis für moderne Sinfonieorchester nutzbar und erobert dem Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt damit verlorenes Repertoire aus Klassik und Barock zurück. Sein Interesse an zeitgenössischen Werken bereichert das stilistische Spektrum des Orchesters dabei gleichzeitig auch um neue, aktuelle musikalische Facetten.
Bild © Urban Kirchberg |
zur Galerieansicht
Bild 4/20
»Happy Birthday George Gershwin« heißt das erste gemeinsame Projekt des Radio-Sinfonie-Orchesters Frankfurt und der hr-Bigband. Unter Leitung ihrer Chefdirigenten Hugh Wolff und Kurt Bong feiern sie im November 1998 den 100. Geburtstag des großen amerikanischen Komponisten und Songsschreibers. Mit von der Partie bei der erfolgreichen Gala sind außerdem Mary Anne Kruger und Alan Cemore (Gesang) sowie Sylvia Droste und Paul Kuhn (Vocals).
Bild © Manfred Roth |
zur Galerieansicht
Bild 5/20
Dirigent Peter Rundel mit Jazz-Avantgardist Michael Mantler bei den Proben zu »One Symphony«, einem Auftragswerk des hr, das im November 1998 in der Reihe »Forum Neue Musik« des Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt uraufgeführt wird.
Bild © Paul Hartwein |
zur Galerieansicht
Bild 6/20
Im August 1999 beteiligt sich das Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt erstmals mit einem zweiten Programm beim »Rheingau Musik Festival«. Die Veranstaltung im Wiesbadener Kurhaus wird – wie das Eröffnungskonzert im Kloster Eberbach – zu einem festen Programmpunkt des Festivals.
Bild © Heinz J. Schlüter |
zur Galerieansicht
Bild 7/20
Hugh Wolff und das Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt porduzieren im hr-Sendesaal. 2001 erscheint auf dem neugegründeten hauseigenen CD-Label »hr musik.de« die erste CD des Orchesters mit Hugh Wolff: Berlioz' Symphonie fantastique in Verbindung mit »Microsymph« von Sebastian Currier. Zahlreiche weitere Editionen schließen sich an, u.a. mit Werken von Beethoven, Schumann, Haydn, Schostakowitsch und Ives.
Bild © hr |
zur Galerieansicht
Bild 8/20
Chefdirigent Hugh Wolff mit Tonmeister Hans Bernhard Bätzing (links) und Toningenieur Rüdiger Orth (rechts) bei der Besprechung im Regieraum.
Bild © hr |
zur Galerieansicht
Bild 9/20
Ein ungewohnter Hugh Wolff präsentiert sich im April 2001 im hr-Sendesaal. Im Rahmen eines »Lunchkonzerts« ist der Chefdirigent mit Musikern des Radio-Sinfonie-Orchesters Frankfurt als profilierter Pianist zu erleben. Gespielt werden Ravels Violinsonate und Dvořáks Klavierquintett op. 81.
Bild © hr |
zur Galerieansicht
Bild 10/20
Christopher Hogwood, führender Repräsentant der Historischen Aufführungspraxis, ist im Mai 2001 erstmals beim Radio-Sinfonie- Orchester Frankfurt zu Gast. Auf dem Programm stehen Werke von Haydn, Lowell Liebermann und Dvořák.
Bild © Paul Hartwein |
zur Galerieansicht
Bild 11/20
Mit einem ungewöhnlichen Konzertprojekt in der Frankfurter Festhalle beteiligen sich das Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt und Hugh Wolff im Juni 2001 am Kulturprogramm des »29. Deutschen Evangelischen Kirchentags«: »Across the universe – Musik im weiten Raum« ist die Veranstaltung überschrieben, die einlädt zu einer meditativen Klangreise mit Arvo Pärts »Cantus in memoriam Benjamin Britten«, der ekstatischen Psalmkomposition »Tehillim« von Steve Reich und Gustav Holsts magische Sternen-Suite »Die Planeten«.
Bild © hr |
zur Galerieansicht
Bild 12/20
In der Saison 2001/02 stehen die Sinfonie-Konzerte des Orchesters erstmals unter einem verbindenden Thema: Mahlers 3. Sinfonie ist inhaltlicher Dreh- und Angelpunkt der ganzen Spielzeit. Außerdem werden die Abonnement-Angebote ausgeweitet. Neben den traditionellen Donnerstag- und Freitag-Konzertreihen bieten neue Misch- und Kombi-Abos nun auch auf Abonnement-Ebene Flexibilität und Vielfalt.
Bild © hr |
zur Galerieansicht
Bild 13/20
Mischa Maisky und Mstislaw Rostropowitsch beim Abschlusskonzert des »Internationalen Cello-Festivals Kronberg«. Mit zwei Konzerten in der Alten Oper Frankfurt und einem Konzert in der Kronberger Stadthalle ist das Orchester 2001 erstmals an dem Festival beteiligt, das alle großen Cellisten der Gegenwart in den Taunus lockt
Bild © Paul Hartwein |
zur Galerieansicht
Bild 14/20
Elliott Sharp, markante Persönlichkeit der New Yorker Down-Town-Szene, schreibt im Auftrag des hr ein Orchesterstück, das im Juli 2002 im Rahmen der »Internationalen Ferienkurse für Neue Musik« in Darmstadt uraufgeführt wird. Die Produktion von »Calling« erscheint später auch auf einer vielbeacheten »hr-musik.de«-CD, die 2004 in die »Bestenliste – Preis der deutschen Schallplattenkritik« aufgenommen wird.
Bild © Andreas Sterzing |
zur Galerieansicht
Bild 15/20
Hugh Wolff mit Mark-Anthony Turnage bei den »Reading Sessions« zu »Scorched«, einer grenzüberschreitenden Komposition für Jazz-Trio, Bigband und Orchester von Mark-Anthony Turnage und dem Solisten John Scofield. Das Werk entsteht im Auftrag der »Gesellschaft der Freunde und Förderer des Radio-Sinfonie-Orchesters Frankfurt e.V.«, die mit diesem Geschenk an das Orchester zugleich ihr zehnjähriges Bestehen feiert. Im Herbst 2002 wird »Scorched« gemeinsam mit der hr-Bigband und John Scofield (Gitarre), John Patitucci (E- Bass) und Peter Erskine (Drums) in Frankfurt unter Hugh Wolff uraufgeführt. Der große Erfolg führt dabei auch zugleich zu einer ersten Einladung des Radio-Sinfonie-Orchestes Frankfurt zum »Schleswig Holstein Musik Festival«, wo »Scorched« im August 2003 ein weiteres Mal erfolgreich realisiert wird.
Bild © Urban Kirchberg |
zur Galerieansicht
Bild 16/20
Kombinierte Europa- und Japan-Tournee des Radio-Sinfonie-Orchesters Frankfurt mit Hugh Wolff. Fünf Städte Südeuropas und eine Konzertreise nach Japan stehen im Oktober dabei auf dem Programm: Locarno, Vaduz, Zagreb, Novi Sad und Belgrad mit Anschlusskonzert in der Berliner Philharmonie bilden die erste Etappe. Eine Woche später bricht man dann erstmals unter der Leitung von Hugh Wolff nach Japan auf. Für das Orchester ist es die inzwischen sechste Japan-Reise. Mit Beethovens 5. Sinfonie auf zahlreichen Originalinstrumenten präsentiert Hugh Wolff dabei auch Erfahrungen mit der historischen Aufführungspraxis, einer weiteren Facette im breiten Interpretationsspektrum des Orchesters.
Bild © hr |
zur Galerieansicht
Bild 17/20
2003 erscheint auf dem Label »hr-musik.de« die erste reine Haydn-CD des Orchesters. Die »historisch informierte« Einspielung unter Hugh Wolff wird in der Presse als »Haydn-Sensation« gefeiert und erhält hervorragende Kritiken. Neben der Tradition als bedeutendes Bruckner- und Mahler-Orchester sowie der Reputation als profiliertes Ensemble für Neue Musik erwirbt sich das Orchester mit dieser und weiteren CD-Produktionen den Ruf eines ebenso spannenden Interpreten der Musik der Wiener Klassik.
Bild © hr |
zur Galerieansicht
Bild 18/20
Eine ausgedehnte Tournee führt das Orchester unter Leitung Hugh Wolffs im November 2003 erstmals nach China und Taiwan. Insgesamt sieben Konzerte in den großen Konzerthallen von Shanghai, Taipei, Kaohsiung, Taichung, Taoyuan und Frankfurts Partnerstadt Guanghzou (Kanton) stehen anlässlich der ersten Tournee des Orchesters nach China und Taiwan 2003 auf dem Programm. Die Konzerte in Shanghai (siehe Bild mit Konzert-Ankündigung am Grand Theatre in Shanghai) finden im Rahmen des renommierten »Shanghai Arts Festivals« statt und werden von einer großen medialen Aufmerksamkeit begleitet.
Bild © Sonja Epping |
zur Galerieansicht
Bild 19/20
Ende 2004 sorgt die französische Cembalistin und Dirigentin Emmanuelle Haïm in der neuen Reihe »Barock+« im hr-Sendesaal für Begeisterungsstürme. Die Konzertreihe des Radio-Sinfonie-Orchesters Frankfurt mit dem Schwerpunkt barocker Musik war zuvor von Hugh Wolff und dem Countertenor Andreas Scholl bereits mit großem Erfolg aus der Taufe gehoben worden und entwickelt sich schnell zu einem ebenso beliebten wie erfolgreichen Konzertangebot.
Bild © Sasha Gusoy |
zur Galerieansicht
Bild 20/20
Im Juni 2006 erhält der scheidende Chefdirigent Hugh Wolff den Hessischen Verdienstorden. Die Ehrung wird ihm im Anschluss an die Eröffnungskonzerte des »Rheingau Musik Festivals« im Kloster Eberbach verliehen. Hugh Wolff habe sich mit seiner Arbeit nicht nur große Verdienste um das Musikleben in Hessen erworben, sondern auch das hr-Sinfonieorchester weiter entwickelt und ihm ganz neue Impulse gegeben, erklärte der Hessische Ministerpräsident Roland Koch in seiner Laudatio
Bild © Manfred Roth |
zur Galerieansicht
Ende der Bildergalerie
Hugh Wolff kam 1953 als Sohn amerikanischer Eltern in Paris zur Welt und studierte u.a. an der Harvard University und am Pariser Conservatoire. Zu seinen Lehrern gehörten Leon Fleisher und Leonard Shure (Klavier), George Crumb und Olivier Messiaen (Komposition) sowie Charles Bruck (Dirigieren).
Audiobeitrag
Audio
03:02 Min. | 10.05.17
Ende des Audiobeitrags
Seine Karriere begann 1979 als Assistent von Mstislaw Rostropowitsch beim National Symphony Orchestra in Washington, wo er später die Position des »Associate Conductor« übernahm. 1985 wurde er Chefdirigent des New Jersey Symphony Orchestra. 1992 übernahm er schließlich die künstlerische Leitung des Saint Paul Chamber Orchestra, dem er acht Jahre als »Music Director« vorstand.
»The Frankfurt Experience«
Audiobeitrag
Audio
02:50 Min. | 10.05.17
Bild © Thomas Hardy |
zur Audio-Einzelseite
Ende des Audiobeitrags
Dem hr-Sinfonieorchester vermittelt Hugh Wolff während seiner Zeit als Chefdirigent vielfältige Impulse. Nicht zuletzt die gemeinsame Haydn- und Beethoven-Arbeit setzt dabei musikalische Maßstäbe. Wenn das hr-Sinfonieorchester unter Wolff Beethoven und Haydn interpretiert, dann wird das Vibrato minimiert und die Hörner und Trompeten spielen mit ventillosen Naturinstrumenten.
Außerdem finden kleine Pauken Verwendung und auch die Sitzordnung der Streicher ist eine andere. »Rediscovering the Classical Style – the Frankfurt Experience« nennt Wolff diesen Ansatz. Das klangliche Resultat seines historisch informierten Musizierens ist dabei ungewöhnlich und spektakulär: Ein energiegeladener, frischer, packend moderner Beethoven und Haydn ist das Ergebnis.
Preisgekrönte Einspielungen
Audiobeitrag
Audio
02:24 Min. | 10.05.17
Ende des Audiobeitrags
Zwei Haydn-CDs sowie eine Gesamtaufnahme aller Beethoven-Sinfonien gehören zu den hochgelobten gemeinsamen CD-Projekten. Aber auch vielbeachtete Einspielungen der Sinfonien von George Antheil, für die Hugh Wolff und das hr-Sinfonieorchester 2001 den »Cannes Classical Award« erhielten, sowie Mark-Anthony Turnages und John Scofields »Scorched«, eine Komposition für Jazz-Trio, Bigband und Orchester, die international mit einer gleich zweifachen »Grammy«-Nominierung gewürdigt wird, zeugen von dem großen künstlerischen Erfolg der gemeinsamen neunjährigen Zusammenarbeit.
Quelle: hr-Sinfonieorchester