1990 wird der Russe Dmitrij Kitajenko Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters. Der langjährige Leiter des Moskauer Philharmonischen Orchesters hatte sich bei einem Gastkonzert in Frankfurt mit einem viel beachteten Konzert für die freiwerdende Chefposition empfohlen.
Der Russe Dmitrij Kitajenko ist von 1990 bis 1996 Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters. Schwerpunkte seiner Arbeit bilden die deutsche und russische Tradition und Moderne.
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Spontanes Open Air in Rio
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Der Russe Dmitrij Kitajenko ist von 1990 bis 1996 Chefdirigent des Radio-Sinfonie-Orchesters Frankfurt. Er widmet sich u.a. der deutschen und russischen Tradition und Moderne. Eine Gesamteinspielung der Klavierkonzerte von Sergej Prokofjew mit dem Pianisten Vladimir Krainjew sowie eine Skrjabin-Sinfonie-Reihe gehören darüber hinaus zu Kitajenkos erfolgreichen CD-Projekten.
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Der italienisch-schweizerische Dirigent Marcello Viotti mit dem renommierten Bariton Renato Bruson 1991 in der Alten Oper Frankfurt bei den Proben zu Alberto Franchettis »Cristoforo Colombo«. Die CD-Aufnahme der konzertanten Opernproduktion wird als Welt Ersteinspielung 1992 mit dem »Diapason d'or« ausgezeichnet. Neben Bruson wirken bei dem Projekt auch Rosella Ragatzu, Marco Berti und Roberto Scandiuzzi als Solisten mit.
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Spontantes Open-Air-Konzert mit Dmitrij Kitajenko vor mehr als 20.000 Hörern im Schatten des Zuckerhutes in Rio de Janeiro. Die erste Südamerika-Tournee führt das Orchester 1991 zu Konzerten nach São Paulo, Belo Horizonte, Brasilia, Curitibá, Buenos Aires, Bahía Blanca, Rosario, Montevideo und Santiago de Chile.
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Mit dem »Karussell für Kinder« startet das Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt gemeinsam mit Dmitrij Kitajeno 1991 die Reihe der Kinderkonzerte, die fortan regelmäßig angeboten werden und auf große Resonanz stoßen.
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Februar 1993 – Komponist Karlheinz Stockhausen ist erstmals beim Orchester zu Gast und dirigiert die Uraufführung seiner revidierten »Punkte«
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Anspielprobe in illustrem Rahmen – die erste große Italien-Tournee führt das Orchester unter der Leitung von Eliahu Inbal 1993 zu erfolgreichen Konzerten nach Cremona, Piacenza, Ferrara, Carpi, Rom, Mailand und Modena.
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Mit Beginn der Konzertsaison 1993/94 erhält das Orchester eine Reihe neuer Mitglieder. Aus dem aufgelösten Rundfunkorchester des Hessischen Rundfunks wechseln zahlreiche Musiker in das Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt über. Die erfolgreiche Integration der Musikerinnen und Musiker ist dabei nicht zuletzt das Ergebnis der umsichtigen künstlerischen Arbeit von Chefdirigent Dmitrij Kitajenko.
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Dmitrij Kitajenko im intensiven Gespräch bei der Probenarbeit im hr-Sendesaal
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Oktober 1993 – Eröffnungskonzert der »EURORADIO-Konzertsaison 1993/94« in der Alten Oper Frankfurt mit György Ligetis »Requiem«, Bernd Alois Zimmermanns Trompetenkonzert »Nobody knows de trouble I see« und Alexander Skrjabins »Prométhée«. Das Konzert am unter der Leitung von Dmitrij Kitajenko bildet den Start eines der ehrgeizigsten Projekte der Union Europäischer Rundfunkorganisationen (EBU). Mit insgesamt 55 Live-Übertragungen dokumentieren die EURORADIO-Spielzeiten 1993/94, 1994/95 und 1995/96 die Musik des zu Ende gehenden Jahrhunderts. Angeschlossen an die Live-Übertragung in hr2-kultur sind neben den deutschen Sendern SR2, DS Kultur, NDR und RIAS Berlin Rundfunkstationen in Belgien, Dänemark, England, Finnland, Frankreich, Italien, Kroatien, den Niederlanden, Portugal, Russland, Schweden, der Schweiz, in Slowenien und der Tschechei.
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Im Rahmen des ersten »Artist in Residence«-Projekts des Orchesters kommt 1994 Pinchas Zukerman als Dirigent, Geiger und Bratscher zum Orchester. Neben einem Workshop für Studenten in der Frankfurter Musikhochschule, einem modernen Musiktheater im Frankfurter Schauspiel und einer dreiteiligen Kammerkonzertreihe mit allen Violinsonaten Beethovens im hr-Sendesaal erarbeitet Zukerman mit dem Orchester zwei große sinfonische Programme und dirigiert vier Konzerte in der Alten Oper.
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Pinchas Zukerman im Fachgespräch mit Geigern des Radio-Sinfonie-Orchesters Frankfurt, 1994.
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17.4.1996 – Der ehemalige Chefdirigent Eliahu Inbal wird aus Anlass seines 60. Geburtstags zum Ehrendirigenten des Orchesters ernannt. Mit Inbal gelang dem Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt der Durchbruch zu internationalem Renommee. Insbesondere die erste CD-Einspielung aller Mahler-Sinfonien, die 1988 den »Deutschen Schallplattenpreis« erhielt, und die ebenfalls preisgekrönte Interpretation der Urfassungen der Bruckner-Sinfonien waren wichtige Meilensteine im gemeinsamen künstlerischen Schaffen.
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Paul Hindemith – der Jubilar des Jahres 1995 ist in vielen Städten Europas so etwas wie eine musikalische Entdeckung. In Frankfurt, der Stadt, die lange die Heimat des in Hanau geborenen Musikers war, findet aus Anlass seines 100. Geburtstages das Festival »Frankfurt feiert Hindemith« statt, das vom Hessischen Rundfunk und seinem Orchester maßgeblich mitgestaltet wird: Dem selten realisierten Oratorium »Das Unaufhörliche« auf Texte Gottfried Benns unter Dmitrij Kitajenko wird dabei u.a. Hindemiths/Brechts »Lehrstück« mit Musikern von La Stagione Frankfurt gegenübergestellt – als exemplarisches Beispiel für die extremen Kräfte, die im Deutschland der frühen 1930er Jahre einander entgegenstanden und sich in dem kreativen Musiker Hindemith zeitnah begegneten.
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Ein mehr als außergewöhnliches Projekt bestimmt die Arbeit des Radio-Sinfonie-Orchesters Frankfurt im Sommer 1996: Arnold Schönbergs Operneinakter »Von heute auf morgen« wird als Film produziert. Regie führen Jean Marie Straub und Daniele Huillets, die musikalische Leitung hat Michael Gielen. Die mehr als sechswöchige Produktion, bei der Bild und Ton Take für Take im hr-Sendesaal mit den Solisten im Bühnenbild live aufgenommen wird, ist eines der aufwändigsten Projekte in der Geschichte des Radio-Sinfonie-Orchesters Frankfurt. Der Schwarz-Weiß-Film erhält zahlreiche Preise, und auch die CD-Veröffentlichung der Musikproduktion stößt international auf große Resonanz.
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In der Chefdirigenten-freien Spielzeit 1996/97 ist der Grand Senieure der italienischen Avantgarde Luciano Berio beim Orchester zu Gast und dirigiert in der Alten Oper Frankfurt neben eigenen Mahler-Lied-Bearbeitungen sein »La Ritirata Notturna di Madrid« und die Deutsche Erstaufführung von »Ekphrasis (Continuo II)«.
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Erstmals beim Orchester 1997 zu Gast ist der junge britische Dirigent Daniel Harding. Er dirigiert in Alsfeld und Gießen zwei beeindruckende Konzerte mit Werken Haydns, Nielsens und Schuberts und arbeitet inder Folge auch in den Jahren darauf mehrfach mit dem Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt erfolgreich zusammen.
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1940 in Leningrad (St. Petersburg) geboren, besuchte Dmitrij Kitajenko die Glinka-Musikschule für Chorgesang und die Dirigentenklasse am Konservatorium seiner Heimatstadt und setzte nach dem Examen seine Studien am Moskauer Konservatorium bei Leo Ginsburg sowie an der Musikakademie in Wien fort. 1969 war Dmitrij Kitajenko Preisträger beim 1. Herbert-von-Karajan-Wettbewerb. Im Jahr darauf wurde er künstlerischer Leiter des »Stanislaw-Nemirovitch- Dantschenko«-Musiktheaters in Moskau, wo er zahlreiche erfolgreiche Produktionen leitete.
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02:14 Min. | 10.05.17
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Daneben gastierte Kitajenko in Österreich, Bulgarien, Ungarn, Niederlande, Spanien, Deutschland, Schweiz, Schweden, Norwegen, Dänemark, Italien, der Tschechoslowakei, den USA und Japan. Ab 1976 war Dmitrij Kitajenko für insgesamt 14 Jahre Chefdirigent des Moskauer Philharmonischen Orchesters, mit dem er nicht nur in der Sowjetunion, sondern im Rahmen zahlreicher Konzerttourneen auch im europäischen und amerikanischen Ausland große Erfolge feierte.
Die ersten »Kinderkonzerte« mit Kitajenko
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02:03 Min. | 10.05.17
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Musikalische Schwerpunkte von Kitajenkos sechsjähriger künstlerischer Arbeit mit dem hr-Sinfonieorchester sind die deutsche und russische Tradition und Moderne. Konzerthöhepunkte bilden daneben auch ein ungewöhnliches Satie-Projekt bei den »Kasseler Musiktagen« und eine halbszenische Realisierung von Prokofjews Filmmusik zu »Ivan Groznyi« von Sergej Eisenstein, die auch als viel beachtete CD erscheinen. Eine Gesamteinspielung der Klavierkonzerte von Sergej Prokofjew mit dem Pianisten Vladimir Krainjew sowie eine Skrjabin-Sinfonie-Reihe gehören darüber hinaus zu den erfolgreichen CD-Projekten Kitajenkos.
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02:21 Min. | 10.05.17
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Gastspielreisen und Tourneen führen Dmitrij Kitajenko und das hr-Sinfonieorchester u.a. nach Südamerika, in die Schweiz, nach Amerika und Japan. Mit Kitajenko veranstaltet das Orchester im hr-Sendesaal aber auch seine ersten »Kinderkonzerte« und begründet damit eine weitere wichtige Aktivität im Bereich der Jugendarbeit des hr-Sinfonieorchesters.
Quelle: hr-Sinfonieorchester