Klangbiennale 2009 Satellit Maderna
Der Venezianer Bruno Maderna, 1920 geboren und 1973 in Darmstadt gestorben, war ein emphatischer Botschafter der Neuen Musik. Als Komponist, als engagierter Dirigent und Lehrer, als Visionär und Pionier elektronischer Musik gab er maßgebliche Impulse, die bis in die Gegenwart hineinwirken.
Und gerade jetzt sind Aspekte seines Werkes wieder höchst aktuell: das Verhältnis von Individuum und Kollektiv, die Würde des Einzelnen in der Masse, das Spannungsfeld von Freiheit und Ordnung.
Die Klangbiennale_2, das Neue-Musik-Festival des hr-Sinfonieorchesters, griff das Thema »Satellit Maderna« vielfältig auf. Sie setzte markante Zeichen und Hörsignale, präsentierte polyphone ästhetische Positionen, die allesamt in engem Bezug zu Madernas Wirken und Schaffen stehen.
Uraufführungen und Auftragswerke
Neben einem in dieser Form erstmaligen Querschnitt aus dem Gesamtwerk Madernas mit 14 Orchester-, Ensemble- und Kammermusikwerken sowie Elektronischer Musik waren so auch Uraufführungen von Michael Reudenbach, Johannes S. Sistermanns und Wolfgang Liebhart zu erleben. Installative Arbeiten von hans w. koch und Beate Olbrisch begegneten improvisatorischen Entwürfen von Vinko Globokar. Kompositionen von Luigi Nono, Luciano Berio und Pierre Boulez präzisieren die historische Sicht auf die Musik der 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Und Auftragswerke von Hans-Joachim Hespos, Bernhard Lang und Django Bates für die hr-Bigband überführten Bekanntes und an sich Bewährtes in neue Dimensionen.