cresc… 2024 Fadenspiele
Die cresc… Biennale für aktuelle Musik 2024 beleuchtete vom 16. Februar bis zum 25. Februar unter dem Titel »Fadenspiele« die Bedeutung von Netz-Werken in vielfältigen Spielarten aktueller Musik.
Wir alle kennen sie aus unserer Kindheit. Sie sind weltweit verbreitete Gesellschaftsspiele und tragen Namen wie »Schweinchen auf der Leiter« oder »Coyotes Running Opposite Ways«. Fadenspiele. Sie zählen zu den ältesten Spielen der Menschheit, waren aber schon immer mehr als das: Die mit Fäden und Händen gestalteten mythischen, fantasievollen Muster dienten dazu, Himmelsfiguren und Sternenkonstellationen nachzubilden und sie dadurch greifbar zu machen. Sie waren kommunikative Hilfsmittel zwischen Völkern, fragile Kunstwerke und kosmologische Performances.
Fadenspiele sind die Netzwerke der Frühzeit. Heute sind sie Forschungsquellen, Anregungen und Ideengeber für Kunst, Musik, Wissenschaft und Philosophie. Sie stehen symbolhaft für wissenschaftliche, kreative und gesellschaftliche Prozesse: dem Teilen von Ideen oder Theorien mit anderen, um daraus gemeinsam etwas Neues zu erschaffen.
cresc… 2024 griff das Thema FADENSPIELE mit neuen Kompositionen und thematisch verwandten Musik- und Kunstformaten auf. Fadenspiele werden hier zur Inspirationsquelle für aktuelle musikalische Beiträge, dem gemeinsamen Spielen und dem kreativen Prozess des Erschaffens und des Erlebens.
Mit dabei waren neben den Festivalausrichtern Ensemble Modern und hr-Sinfonieorchester sowie der hr-Bigband und der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA) u.a. der Installationskünstler Yasuhiro Chida, die Dirigenten Sylvain Cambreling und Stefan Asbury, der Bratschist Lawrence Power, die Komponistin Rebecca Saunders, die Choreografin Rafaële Giovanola und die Tanzkompanie CocoonDance, der Klang- und Medienkünstler Ryoji Ikeda, sowie junge internationale Musiker*innen, Dirigent*innen und Komponist*innen des IEMA-Ensemble 2023/24, des Ensembles NEKO3 und der International Composer & Conductor Seminars.
Veranstaltungsorte waren das Casals Forum Kronberg, die Centralstation Darmstadt sowie in Frankfurt das Künstler*innenhaus Mousonturm, der Hessische Rundfunk, das Frankfurt LAB und die KunstKulturKirche Allerheiligen.