Chefdirigent 1961–1974 Dean Dixon

1961 übernimmt der US-Amerikaner Dean Dixon als Chefdirigent die Leitung des hr-Sinfonieorchesters. Seine künstlerischen und erzieherischen Qualitäten führen das Orchester in den folgenden Jahren auf den Weg zu internationaler Anerkennung.

Chefdirigent Dean Dixon
Mit Dean Dixon erarbeitet das hr-Sinfonieorchester Werke von Haydn, Beethoven und Brahms Bild © Kurt Bethke
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Erste Gastspielreise durch Osteuropa nach dem Zweiten Weltkrieg

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Geschichte des hr-Sinfonieorchesters – 1961-1974

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Mit Dean Dixon unternimmt das Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks die erste Gastspielreise eines westdeutschen Rundfunkorchesters durch osteuropäische Staaten (Tschechoslowakei, Ungarn, Jugoslawien). Teilweise noch vor den ersten offiziellen politischen Kontakten mit der Bundesrepublik wird die Tournee in den kommunistischen Ländern als ein wichtiger Beitrag zur Völkerverständigung verstanden.

Gasttourneen des Orchesters führen unter Dixon aber auch nach Österreich, in die skandinavischen Länder, die Schweiz und nach Polen. Musikalisch bilden in Dixons annähernd 13-jährigen Tätigkeit in Frankfurt dabei Haydn, Beethoven und Brahms besondere Repertoireschwerpunkte, aber auch das sinfonische Werk Karl Amadeus Hartmanns. Zudem entstehen eine Reihe von ambitionierten Fernseh-Musikproduktionen, darunter eine mit Hans Werner Henzes »Antifone«.

Europäische Zusammenarbeit

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In die »Dixon-Ära« fallen darüber hinaus die Anfänge der internationalen musikalischen Zusammenarbeit zwischen den europäischen Rundfunkstationen. Mit Konzerten für Hörer in ganz Europa will man Vorreiter sein für eine mögliche künftige Zusammenarbeit auch auf anderen Gebieten. 1971 ist das hr-Sinfonieorchester erstmals mit einem Live-Konzert an der neuen »Internationalen Konzertsaison der Union Europäischer Rundfunkanstalten (European Broadcasting Union/EBU)« beteiligt. Und was damals mit insgesamt sieben Konzerten im Jahr begann, umfasst mittlerweile ein wöchentliches Angebot, bei dem das hr-Sinfonieorchester regelmäßig mitwirkt.

Lebenslauf

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Dean Dixon wurde 1915 in New York City geboren, sein Vater stammte aus Jamaica, seine Mutter aus Barbardos. Er studierte an der Juilliard School of Music und an der Columbia-Universität und gründete bereits vor Beginn seines Studium verschiedene musikalische Institutionen, darunter eine eigene Musikschule, das Dean Dixon Symphony Orchestra und die Dean Dixon Choral Society. 1936 erhielt er den Bachelor of Science (Juilliard), 1939 den Master of Arts (Columbia); danach arbeitete er an einer Dissertation über Beethovens Instrumentation und wird bei dem amerikanischen Dirigenten und Komponisten Albert Stoessel zum Orchesterleiter ausgebildet.

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1941 tritt Dean Dixon als Gastdirigent bei Toscaninis NBC Orchestra auf, ein Jahr später leitete er die New Yorker Philharmoniker, dann das Philadelphia Orchestra und auch das Boston Symphonie Orchestra; aufgrund herrschender Ressentiments gegenüber seiner Hautfarbe gelang es ihm jedoch in den Vereinigten Staaten nicht, eine dauerhafte Position einzunehmen. Ab 1953 war er künstlerischer Leiter des Symphonieorchesters Göteborg, bevor er als Chefdirigent zum hr-Sinfonieorchester nach Frankfurt kam.  

Empfang bei US-Präsident Richard Nixon

1970 kehrte Dean Dixon nach mehr als 20-jähriger selbstgewählter Emigration wieder in die USA zurück. 75.000 Hörer wohnten seinem ersten Konzert mit den New Yorker Philharmonikern im Central Park bei und ihm wurde der Goldene Schlüssel der Stadt New York überreicht. In Washington empfing Richard Nixon den »Heimkehrer« und Einladungen zum Chicago Symphony, dem Philadelphia, San Francisco, Detroit und Minneapolis Orchestra wurden zu großen musikalischen Ereignissen. Mit einer Serie von Konzerten in der regulären Abonnementreihe des New York Philharmonic Orchestra feierte Dean Dixon im Jahr darauf außerordentliche Erfolge. 1976, zwei Jahre nach dem Ende seiner Chefdirigententätigkeit beim hr-Sinfonieorchester, stirbt Dean Dixon im Alter von 61 Jahren in der Schweiz.

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Quelle: hr-Sinfonieorchester