Chefdirigent 1946–1953 Kurt Schröder

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist es zunächst Kurt Schröder, der sich als Chefdirigent und Leiter der Musikabteilung des Frankfurter Senders und schließlichen Hessischen Rundfunks mit großem Engagement für den Wiederaufbau des hr-Sinfonieorchesters einsetzt.

Chefdirigent Kurt Schröder
Kurt Schröder setzt für den Wiederaufbau des hr-Sinfonieorchesters ein Bild © hr
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Imaginäres Opernhaus
Berühmt und berüchtigt

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Gemeinsam mit Winfried Zillig (1. Dirigent: 1947–1951) widmet er sich der Entwicklung eines reichen Repertoires sowie der Wiederentdeckung und Pflege zeitgenössischer Musik.

Winfried Zillig
Winfried Zillig Bild © Kurt Bethke

Bereits kurz nach Kriegsende wird am Frankfurter Sender die »Woche für Neue Musik« ins Leben gerufen, die Beteiligung an den »Internationalen Ferienkursen für
Neue Musik« in Darmstadt ist selbstverständlich und das Orchester erwirbt sich schnell wieder den Ruf eines »Repräsentanten Neuer Musik«.

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Bild © Félix Henri Giacomotti, gemeinfrei| zur Audio-Einzelseite
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Die erste Phase nach Kriegsende ist von großer Betriebsamkeit geprägt. Das Schallarchiv des Senders ist weitgehend vernichtet. Also wird intensiv produziert. Aus den zerstörten Opernhäusern strömen zudem die arbeitslosen Sänger, der Sender nimmt sie auf, und so entstehen neben dem sinfonischen und konzertanten Repertoire auch zahlreiche Opernproduktionen.

Weit mehr als 100 Gesamtaufnahmen

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Geschichte des hr-Sinfonieorchesters – 1946-1955

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Große Sänger wie Inge Borkh, Annelies Kupper, Elfriede Trötschel und Margarete Klose, Helge Rosvaenge, Franz Fehringer, Gottlob Frick und Heinrich Schlusnus sind daran beteiligt, aber auch junge Persönlichkeiten wie Christa Ludwig und Dietrich Fischer-Dieskau. Weit mehr als 100 Gesamtaufnahmen zählt die Produktionsliste der Nachkriegsjahre; das Repertoire ist breit gefächert und das musikalische Niveau beachtlich. Als Gastdirigent arbeitet in jenen Jahren auch Karl Böhm regelmäßig mit dem Orchester – und dies in einem Umfang, dass der Chefdirigent Kurt Schröder den Intendanten bittet, in der Öffentlichkeit klarzustellen, wer zumindest »de jure« der Chef ist.

Musikalische Jugendarbeit

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Bild © picture-alliance/dpa| zur Audio-Einzelseite
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In die Frühphase der Nachkriegszeit fallen auch die ersten Kinder- und Jugend-Aktivitäten. 1947 werden die ersten »Öffentlichen Konzerte für die Jugend« angeboten, die in Kooperation mit dem Jugendausschuss der Stadt Frankfurt fortan regelmäßig veranstaltet werden. Das hr-Sinfonieorchester gehört damit weltweit zu den ersten Orchestern von Rang, die die Bedeutung musikalischer Jugendarbeit erkennen und in ihre tägliche Arbeit einbeziehen.

Lebenslauf

Kurt Schröder, 1888 in Mecklenburg geboren, studierte Musik und Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie und begann seine Dirigentenlaufbahn am Hoftheater Rostock. Während des Ersten Weltkriegs war er Solorepetitor, Dirigent und 1. Kapellmeister in Chemnitz. 1918 wird Schröder dann Leiter der Oper und der Sinfoniekonzerte in Königsberg, übernimmt später die Position des Generalmusikdirektors in Coburg und geht als Operndirektor nach Münster. 1923 wechselt er schließlich als 1. Kapellmeister an die Kölner Oper, wo er sieben Jahre fast die gesamte gängige Opernliteratur dirigiert. Im Jahre 1933 übersiedelt Schröder nach London und schreibt Filmmusiken – zu so erfolgreichen Filmen wie »Heinrich VIII« mit Charles Laughton. Zwei Jahre später wieder in Deutschland, komponiert er u.a. die Musik zu »Schwarze Rosen« mit Lilian Harvey, Willy Fritsch und Willy Birgel sowie zu dem seinerzeit berühmten Streifen »Schlussakkord«. Nach dem Kriegsende wendet sich Schröder wieder dem Dirigieren zu und wird an den Rundfunk nach Frankfurt berufen.

Kurt Schröder stirbt 74-jährig Anfang 1962 in Frankfurt.

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Quelle: hr-Sinfonieorchester