Wergo Rolf Riehm: Au bord d'une source

Auf einer bei Wergo erschienenen CD mit Werken des Frankfurter Komponisten Rolf Riehm präsentiert das hr-Sinfonieorchester mit Jeremias Schwarzer und Sian Edwards das 2007 komponierte Blockflötenkonzert »Au bord d’une source«.

CD-Cover Riehm
Bild © Wergo
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Rolf Riehm

Lenz in Moskau
Im Nachtigallental
Ton für Ton
(Weiße Straßen Babylons)
Au bord d'une source


Ensemble Ascolta
Erik Borgic, Violoncello
Theo Nabicht, Kontrabassklarinette
Jeremias Schwarzer, Tenorblockflöte
hr-Sinfonieorchester
Sian Edwards, Dirigentin

CD
Wergo 7314 2

Gesamtdauer: 69:05

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In »Au bord d’une source« für Tenorblockflöte, Orchester und elektronische Zuspielungen lässt Riehm starke Extreme theatralisch aufeinandertreffen. Das elegante, raffinierte und anmutige Klavierstück »Au bord d’une source – Am Rande einer Quelle« aus den »Années de Pèlerinage« von Franz Liszt wird zitatweise vom Orchestertutti monströs vergrößert. Es handelt sich hier allerdings nicht um ein Klavier-, sondern um ein Blockflötenkonzert – eine Zuspitzung historischer, traditioneller und klangvoluminöser Gegensätze.

Die CD stellt außerdem das Ensemblestück »Lenz in Moskau« von 2011 vor sowie die beiden ebenfalls im Jahr 2007 entstandenen Solowerke »Im Nachtigallental« und »Ton für Ton (weiße Straßen Babylons)«. In »Lenz in Moskau« wird die Geschichte des Dichters Jakob Michael Reinhold Lenz gleichzeitig zweimal erzählt: von den Instrumentalstimmen und von zwei Sprechstimmen.

»Im Nachtigallental« geht auf den Mythos Orpheus’ zurück. Als dessen singender, auf seine Lyra genagelter Kopf an der Insel Lesbos angeschwemmt wird, brechen die Nachtigallen im Nachtigallental in prächtigen Gesang aus. Riehm traut diese Geschichte einem Cellisten an, der im fliegenden Rollenwechsel der Fluss ist, das singende Haupt, Landschaften, Meer, Flora und Fauna, Tanz und Freude.

Der Anlass für die Komposition »Ton für Ton (weiße Straßen Babylons)« war ein Flug über den Irak. Vom Flugzeug aus ist die Wüste zu sehen, weiße Straßen, das Zweistromland, das als die Wiege der Zivilisation gilt. Zugleich findet dort ein Vernichtungskrieg statt, den man nicht sehen kann. Für diese Beziehungslosigkeit, Machtlosigkeit und sensuelle Erstarrung wählte Riehm die Kontrabassklarinette, die mit ihren enormen Ausdrucksmöglichkeiten gemäß den psychischen Zuständen die Szene bestreitet.

Quelle: hr-Sinfonieorchester