Naïve Paul Hindemith ∙ Der Schwanendreher / Trauermusik

Diese CD präsentiert zwei weitere exemplarische Hindemith-Produktionen, die das hr-Sinfonieorchester mit Paavo Järvi anlässlich des 50. Todestages von Paul Hindemith eingespielt hat: »Der Schwanendreher« und die »Trauermusik« mit dem großen französischen Bratscher Antoine Tamestit. Ausgezeichnet mit dem »Diapason d'or« und dem »Prix Caecilia 2014«.

CD-Cover Schwanendrehen
Bild © Naive
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Paul Hindemith

Bratschensonate op. 11 / Bratschensonate op. 25 / Der Schwanendreher / Trauermusik

Antoine Tamestit, Viola
Markus Hadulla, Klavier
hr-Sinfonieorchester
Paavo Järvi

CD
Naïve
V 5329

Gesamtdauer: 67:12

Auszeichnungen:
Diapason d'or, 01/2014
Prix Caecilia 2014

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Beide konzertanten Werke hat Paul Hindemith als einer der führenden Bratschen-Virtuosen seiner Zeit für den eigenen Gebrauch geschrieben. »Der Schwanendreher« entstand 1935 als ein »Konzert nach alten Volksliedern für Bratsche und kleines Orchester«. Längst war Hindemith da schon von den zwei Jahre zuvor an die Macht gekommenen Nationalsozialisten klargemacht worden, dass er als »Kulturbolschewist« und »atonaler Geräuschemacher« (Goebbels) in Deutschland keine berufliche Perspektive haben würde. In einem knappen Partitur-Vorwort skizzierte Hindemith dabei das »mittelalterliche Bild«, das ihn beim Komponieren des »Schwanendrehers« leitete: »Ein Spielmann kommt in frohe Gesellschaft und breitet aus, was er aus der Ferne mitgebracht hat: ernste und heitere Lieder, zum Schluss ein Tanzstück. Nach Einfall und Vermögen erweitert und verziert er als rechter Musikant die Weisen, präludiert und phantasiert.«

Anfang 1936 reiste Hindemith nach London, um sein neues Bratschenkonzert auch dem britischen Publikum mit dem BBC Symphony Orchestra vorzustellen. Doch einen Tag nach seiner Ankunft auf der Insel verstarb König George V., zu dessen Ehren kurzfristig ein Gedächtniskonzert anberaumt wurde. So entstand spontan und innerhalb der bemerkenswert kurzen Zeit von wenigen Stunden die rund achtminütige »Trauermusik« für Bratsche und Streichorchester, die Hindemith anstelle seines »Schwanendrehers« seinerzeit dann live im britischen Radio spielte.

Antoine Tamestit hat sich schon vielfach für das Werk Hindemiths engagiert und als faszinierender Interpret der Hindemith'schen Musik erwiesen. Innerhalb weniger Jahre ist der junge Franzose zu einem der gefragtesten Virtuosen seines Instruments geworden. Am Pariser Conservatoire, der Yale University (USA) und bei Tabea Zimmermann in Berlin ausgebildet, hat Tamestit die wichtigsten internationalen Preise gewonnen und feiert heute weltweit als Konzertsolist wie Kammermusiker enorme Erfolge. Antoine Tamestit spielt die Viola »Mahler« von Antonio Stradivari (Cremona 1672), die einmal im Besitz von Gustav Mahler gewesen war. Sie wird ihm von der Habisreutinger-Stiftung zur Verfügung gestellt.

Quelle: hr-Sinfonieorchester