Mit seiner gefeierten CD-Reihe »Beethovens Welt« beweist der Dirigent Reinhard Goebel regelmäßig, dass die Epoche der Wiener Klassik viel mehr zu bieten hat als das berühmte Dreigestirn Haydn/Mozart/Beethoven. Auf diesem vierten Album, das das hr-Sinfonieorchester mit dem Klavierduo Yaara Tal & Andreas Groethuysen eingespielt hat, sind zwei Konzerte für zwei Klaviere und Orchester von Komponisten wie Jan Ladislav Dussek und Anton Eberl kennenzulernen, die gleichermaßen gefeierte Zeitgenossen von Beethoven waren.

Der Böhme Dussek wurde als Pianist europaweit bewundert. Und auch als Mensch und Komponist hatte er viele Freunde. Wie Joseph Haydn, der Dussek als den »rechtschaffensten, gesittetsten und in der Tonkunst vortrefflichsten Mann« beschrieb. 1806 komponierte er sein Concerto B-Dur op. 63 (1806) für zwei Klaviere und Orchester. Bereits 1803 schrieb hingegen Anton Eberl (1765–1807) sein Concerto B-Dur op. 45 für ebenfalls zwei Klaviere und Orchester. Im Gegensatz zu Dussek, der wohl nie in Beethovens Wahlheimat Wien gastierte, dürfte Eberl dem großen Kollegen immer wieder einmal begegnet sein.

Eingerahmt werden die beiden Konzertwerke von dem »Gratulations-Menuett« für Orchester Es-Dur von Beethoven, das als ein Geschenk an den Direktor des Josephstädter Theaters Karl Friedrich Hensler entstand – sowie einer Variationsreihe über das bekannte »Follia«-Thema aus der Feder von Joseph von Eybler, die eine Orchester-Fassung von Arcangelo Corellis Violinsonate op.5, Nr. 12 aus dem Jahr 1700 darstellt und auf dieser CD als Weltersteinspielung vorgestellt wird.