Warner Classics Benjamin Britten / Erich Wolfgang Korngold: Violinkonzerte
Im Sommer 2015 nahm das hr-Sinfonieorchester mit der international gefeierten jungen Geigerin Vilde Frang unter Leitung von James Gaffigan die Violinkonzerte von Erich Wolfgang Korngold und Benjamin Britten auf. Die faszinierende Interpretation der beiden Werke ist nun bei Warner Classics erschienen. Ausgezeichnet mit dem »ECHO Klassik« und dem »Gramophone Classical Music Award« 2016!
Korngold gilt als Jahrhundertbegabung, die von den Nazi-Machthabern aus Deutschland vertrieben wurde. Britten war ein pazifistischer britischer Künstler, der sich gezwungen sah, seine vom Krieg gezeichnete europäische Heimat zu verlassen. Ihre beiden Werke erzählen davon: Die norwegische Geigerin Vilde Frang hat die Violinkonzerte von Korngold und Britten zu einem neuen Album verbunden und beschwört mit diesen in den 1930er und 40er Jahren entstandenen Kompositionen das Schicksal ihrer Schöpfer herauf.
Lange habe sie davon geträumt, die beiden Konzerte zu vereinen: »Sie bieten ein geigerisches Feuerwerk, einen Ozean an Emotionen. Gerade Brittens Konzert hat mich schon beim ersten Hören fasziniert. Ich glaubte, einer neuen musikalischen Sprache zu lauschen, die ich unbedingt selbst beherrschen wollte«, so Frang.
Die Werke verbindet die bittere Erfahrung der Emigration vor dem Hintergrund von Nazi-Diktatur und Weltkrieg: Der Jude Korngold, der »Mozart des 20. Jahrhunderts«, der schon als Kind für die Wiener Staatsoper schrieb, wurde im Exil zum führenden Filmkomponisten Hollywoods. Von seinem Versuch, in der »ernsten« Musik wieder Fuß zu fassen, war einzig seinem 1947 von Jascha Heifetz uraufgeführten Violinkonzert Erfolg beschieden. Der Engländer Britten übersiedelte in die USA und Kanada, wo er fern von Europa Kraft schöpfte. Wie viele seiner Werke ist sein Violinkonzert eine klingende Stimme des Pazifismus, deren Ausdrucksschichten von wilder Entschlossenheit bis hin zu meditativer Poesie Vilde Frang in ihrer Interpretation erschließt.
Frang, 1986 geboren, wird vor allem für Ihre Ausdruckskraft und das hohe Niveau ihrer Virtuosität und Musikalität geschätzt. Spätestens nachdem Mariss Jansons 1998 die damals Zwölfjährige für ihr Debüt mit dem Philharmonischen Orchester Oslo engagiert hatte, gehörte sie zu den führenden Geigerinnen ihrer Generation.