London war immer eine Musik-Metropole, keine Frage. Aber die, die einst für die Musik dort sorgten, trugen selten typisch britische Namen. Was letztlich aber kein Schaden war, lieferten diese neuen »Londoner Meister« doch allerfeinste Werke. Johann Christian Bach war einer von ihnen, Joseph Haydn ein anderer. Seine letzten Sinfonien schrieb Haydn in London, sie setzten nicht nur dort neue Maßstäbe. Als eine seiner modernsten, ja visionärsten gilt dabei die mit der Nummer 103. Sie hat einen Beginn, den man so schnell nicht vergisst: eine solistischen Pauken-Intrada – für das Londoner Publikum ein unerhörter Effekt und noch heute atemberaubend in ihrer Wirkung. Vor Haydn hatte bereits Johann Christian Bach in London den Ton angegeben, den »Londoner Bach« verehrte Mozart wie kaum einen anderen Komponistenkollegen – sie hatten sich 1764 ebendort kennengelernt. Nicht aus London, sondern aus der Nähe von Manchester stammt der Dirigent Ivor Bolton, in der Hauptstadt aber hat er studiert und dort in den 1980ern mit Ensembles der historischen Aufführungspraxis gearbeitet, bevor er in München, Salzburg und Madrid Karriere machte. Diesen vitalen, beherzten Zugriff aus der Welt der Alten Musik überträgt er regelmäßig auf die Welt der klassischen Sinfonieorchester – so dass nicht nur der berühmte Paukenwirbel besonderen Effekt machen wird.
Konzertdauer: ca. 105 Minuten – inklusive Pause
- Noa Wildschut | Violine
- Ivor Bolton | Dirigent
- Johann Christian Bach | Sinfonie g-Moll op. 6 Nr. 6
- Wolfgang Amadeus Mozart | Violinkonzert A-Dur KV 219
- Joseph Haydn | Sinfonie Nr. 103 (»mit dem Paukenwirbel«)
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Frankfurt am Mainhr-SendesaalBertramstraße 860320 Frankfurt am Main
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