Lang schon vor Harry Potter war das Reich der Magier aufgeteilt in weiß und schwarz: hier die guten, dort die bösen Mächte. Prallen sie aufeinander, entsteht erst die rechte Spannung und große Zauberkunst. Strawinskys »Der Feuervogel« erzählt von einem solchen Kräftemessen in krassen Rhythmen und Farben. Ein Zauberer ringt in seiner in der russischen Märchen- und Sagenwelt angesiedelten Ballettmusik mit einem Prinzenpaar – das schlechte Karten hätte, wäre nicht der schillernde, kaum fassbare Feuervogel auf ihrer Seite. Bei Paul Hindemith und seiner Mathis-Sinfonie ist es der Heilige Antonius, der gegen die Versuchung kämpft. Grässliche Monster zerren an seinen Haaren, hacken nach seinen Händen, treten und schlagen – so ist es auf einem berühmten Altarbild zu sehen, auf das sich der Komponist hier bezieht. Infernalisch und bizarr ist die Musik dazu, mitunter aber auch betörend schön. Ja, die Versuchung kann auch süß sein – und sie ist die schlimmste!
Konzertdauer: ca. 100 Minuten – inklusive Pause
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