Wie beginnen? Der erste Satz, das erste Wort – wer weiß nicht, wie schwer das fallen kann. Dmitrij Schostakowitschs 1. Sinfonie, Sergej Prokofjews 1. Violinkonzert, sie sind Jugendwerke – und wurden gleich Meisterwerke, quasi aus dem Stand. Solch eine Souveränität beim ersten Mal, wie beneidenswert! Schostakowitsch schrieb diese Sinfonie als Abschlussarbeit am Leningrader Konservatorium, er war gerade einmal 18 Jahre alt. Doch man hört schon all das heraus, was den Russen zum größten Sinfoniker seiner Zeit machen sollte. Sein Kollege, der in der heutigen Ukraine geborene Sergej Prokofjew, trat nicht weniger selbstbewusst auf, er war ein junger Wilder, ein »enfant terrible«. Er komponierte am liebsten gegen alle Moden: mal klassisch dort, wo alles Klassische verpönt war, mal grotesk, mal mit endlos ausgespannten Melodien, immer aufregend querständig. Sein 1. Violinkonzert zeigt all das, und es verlangt einen ihm verwandten Geist als Solistin: »Wenn es gut läuft, fühle ich mich wie auf einer Rennstrecke, am Limit des Kontrollierbaren«, sagt Hilary Hahn. »Die wohlkalkulierte Brutalität von Prokofjews Stil ist tückisch, und wenn sich die Musik ins Ätherische aufschwingt, bekomme ich eine Gänsehaut.«
Konzertdauer: ca. 100 Minuten
Lehrplan-Anbindung:
Klasse 9 (G8), Klasse 10 (G9): Musik als Spiegel ihrer Zeit: Sonatenhauptsatzform, motivisch-thematische Arbeit, bewusstes analytisches Hören.
E2: Spektrum Musik: Musik in ihrer Zeit:
Solokonzert und Sinfonie im 20. Jh.
Q2: Musik im Kontext anderer Künste:
Ausdruck und Wirkung von Musik im Vergleich zur Malerei; Lebenswelt Musik: Konzertbesuch.
Q4: Musik im subjektiv-individuellen Kontext:
Deutung und Interpretation; Werke aus Zeiten des politischen und musikalischen Umbruchs.
Tickets: 17,– €
Für Schüler*innen, Studierende und Auszubildende. Erwachsene nur in Begleitung eines Kindes/Jugendlichen
Ticket-Paket:
JUKO-TRIO: 36,– € (3 Junge Konzerte nach Wahl)
Für den Konzertbesuch:
Aktuelle Hygiene-Hinweise