Schönberg gehöre in eine Irrenanstalt und Notenpapier dabei unbedingt außerhalb seiner Reichweite – das forderte ein Kritiker nach der Uraufführung der Tondichtung »Pelleas und Melisande«. Man schrieb das Jahr 1905, in der Wiener Musikwelt wurde groß gedacht. Und groß ist es, dieses monumental besetzte Orchesterstück des noch deutlich spätromantisch befeuerten Arnold Schönbergs: Üppig polyphon, mächtig komplex und ungeheuer farbig. Dass das Werk gebaut ist wie eine Sinfonie, fand später Alban Berg heraus – der seinem Lehrer Schönberg die drei Orchesterstücke des Opus 6 zum 40. Geburtstag schenkte.
Auch 120 Jahr vor »Pelleas« dachte ein Wiener groß, dramatisch und spürbar theatral: Wolfgang Amadeus Mozart komponierte sein KV-466-Klavierkonzert im düsteren d-Moll, und das Publikum wendete sich entsetzt von ihm ab. Wo früher Galant-Spielerisches den Grundton bestimmte, herrscht hier eine Atmosphäre des Bösen, Abgründigen, eine »Don Giovanni«-Stimmung eben. Höllisch, kontrastreich und nicht minder extrem. Es ist ein Programm der harten Schnitte und Kontraste mit Musik, die aus einer Zeit des Umbruchs stammt. Vorgestellt wird sie vom Chefdirigenten des Orquesta Nacional de España und einem der großen Pianisten unserer Zeit.
David Afkham dirigiert …
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