In diesem Requiem tönt keine letzte Posaune, niemand muss zittern vor den Schrecken des Jüngsten Gerichts. Johannes Brahms meidet sogar die direkte Nennung des Namens Christi oder Jesu – und schafft auf diese Weise eine Form der überkonfessionellen Ansprache, ein »Requiem für den Menschen«, wie er selbst einmal sagte. Nicht die Trauer steht hier im Vordergrund, sondern das Trösten, wie es gleich zu Beginn thematisiert wird mit den Worten der Bergpredigt: »Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden«. Trost ist das Schlüsselwort: »Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet« (Jesaja). Sein »Ein deutsches Requiem« katapultierte Brahms in die Riege der bedeutendsten Komponisten der Romantik – nicht nur für Clara Schumann, die nach der Uraufführung bewegt schrieb: »Es ist ein ganz gewaltiges Stück, ergreift den ganzen Menschen in einer Weise wie wenig anderes. Der tiefe Ernst, vereint mit allem Zauber der Poesie, wirkt wunderbar, erschütternd und besänftigend.«
David Zinman dirigiert …
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