Hintegrund der Absage
»Du kannst nicht unter der Angst schreiben, etwas völlig Neues schreiben zu müssen. Dann bist du als Künstler verloren. Es gibt so viel tiefere und wichtigere Qualitäten, als dem vermeintlich Allerneusten hinterher zu laufen. Das Einzige, was in der Musik zählt, ist die Persönlichkeit.« – Das sagt der für seine mathematisch ausgeklügelten, zugleich ganz plastisch-vitalen Partituren bekannte estnische Komponist Erkki-Sven Tüür, der in den 1970er Jahren Schlagzeuger und Flötist einer Kunst-Rock-Band war. Bei ihm hat das hr-Sinfonieorchester Frankfurt ein Violinkonzert in Auftrag gegeben hat, das an diesem Abend zur Uraufführung kommen wird. Dem Neuen nicht hinterherlaufen müssen und vielmehr ganz bei sich bleiben: Sergej Rachmaninow setzte diesen Anspruch auch in seiner letzten Sinfonie um, in den USA entstanden, aber ganz in der Tradition der russischen Spätromantik stehend. Sein Landsmann Modest Mussorgskij dagegen wusste: Mit den russischen Qualitäten – große Melodie und tiefe Melancholie – wird man einem Hexensabbat nicht gerecht! »Eine Nacht auf dem kahlen Berge«, wo sich zur Johannisnacht Halbwesen aller Art zum Tanz treffen, müsse »barbarisch und unflätig« klingen und damit alles andere als harmonisch gepflegt. Mussorgskij erwartete gar, wegen dieser kompositorischen Zügellosigkeit »würde man mich aus dem Konservatorium jagen«.
Andris Poga dirigiert …
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Vadim Gluzman spielt …
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