Saison 2018/19 Unvollendet – Ungewöhnlich – Ungehört – Unangepasst

Die menschliche Stimme gilt als Anfang aller Musik, und das hr-Sinfonieorchester mit Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada widmet ihr in der Spielzeit 2018/19 besondere Aufmerksamkeit. In den sinfonischen Fokus rückt der Komponist Franz Schubert. »Principal Guest Artist« wird der schwedische Klarinettist Martin Fröst.

Andrés Orozco-Estrada
Andrés Orozco-Estrada Bild © Martin Sigmund
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Die auf drei Jahre angelegte Kooperation mit dem ungarischen Komponisten Peter Eötvös endet in dieser Saison mit einem großen Finale zu seinem 75. Geburtstag. Einen anregenden Blick hinter die Kulissen ermöglicht der Familientag des hr-Sinfonieorchesters und der hr-Bigband »Backstage für alle!« im Frühjahr 2019.

Stimmen …

Anja Harteros
Anja Harteros Bild © Marco Borggreve

In der Saison 2018/19 sind es nicht nur die Instrumentalsolisten, die den Ton angeben. Im Mittelpunkt stehen diesmal Stimmen. Stars des Opern- und Liedfachs wie der zeitgenössischen Vokalinterpretation reichen sich beim hr-Sinfonieorchester die Hand. Gleich im ersten hr-Sinfoniekonzert ist die Sopranistin Anja Harteros mit Strauss' Vier letzten Liedern zu erleben. Und auch in weiteren Programmen in der Alten Oper wie dem Konzert im Rahmen des Musikfests (Christoph Eschenbach mit Marisol Montalvo) und in einem Schubert-Doppel-Programm sind profilierte Gesangssolisten mit von der Partie. Andrés Orozco-Estrada setzt außerdem sein 2016 begonnenes Engagement für den Operndramatiker Strauss mit einer konzertanten Elektra fort, u.a. mit Michaela Schuster und Michael Volle. Im November präsentiert das hr-Sinfonieorchester mit Marek Janowski im Auftakt im hr-Sendesaal Webers romantische Oper Der Freischütz konzertant. Hier singen u.a. Lise Davidsen und Andreas Schager. Auch im Barock+ mit Countertenor Bejun Mehta, im Forum N mit Auszügen aus Peter Ruzickas neuer Benjamin-Oper und im Kammermusik-Projekt mit Wagners Wesendonck-Liedern sind Sänger prägende Solisten.

Schubert!

Franz Schubert
Franz Schubert Bild © hr-Grafik

»Wer vermag nach Beethoven noch etwas zu machen?« Diese berühmte Frage Schuberts steht auch für den Schatten, in dem das Werk Schuberts nach Beethoven für lange Zeit stand. Andrés Orozco-Estrada und das hr-Sinfonieorchester widmen sich in dieser Spielzeit dem Sinfoniker Schubert: Alle acht Sinfonien sind in zwei Doppel-Programmen in den hr-Sinfoniekonzerten zu erleben. Nach dem Erfolg des Beethoven-Zyklus' 2015/16 werden die Sinfonien erneut aufgeteilt in zwei Orchesterformationen geprobt und in den Konzerten donnerstags und freitags in der Alten Oper jeweils in unterschiedlicher Besetzung präsentiert.

Videobeitrag

Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada zur Saison 2018/19

AOE-Saison-2018-2019-Statement
Bild © hr
Ende des Videobeitrags

Angereichert und kontrastiert wird das erste Doppel-Programm durch Musik des Gegenwartskomponisten Jörg Widmann sowie durch die Geigerin Carolin Widmann, die u.a. ein vom hr-Sinfonierochester mit beauftragtes neues Violinkonzert ihres Bruders in Deutscher Erstaufführung realisiert.

Videobeitrag

hr-Musikchef und Orchestermanager Michael Traub zur Saison 2018/19

Micheal Traub: 2018 Gesamt
Bild © hr
Ende des Videobeitrags

Im zweiten Doppel-Konzert steht den Schubert-Sinfonien das Kunstlied gegenüber – in Form aktueller Arbeiten u.a von Wolfgang Rihm wie aus der Feder Schuberts selbst. Interpretiert werden die Lied-Counterparts von einem der wichtigsten Schubert-Interpreten unserer Zeit, Christoph Prégardien, sowie einer markanten Vertreterin der jüngeren Lied-Interpreten-Generation: Anna Lucia Richter.


Eötvös³

Peter Eötvös
Peter Eötvös Bild © Marco Borggreve

Unter diesem Titel startete das hr-Sinfonieorchester 2016/17 eine auf drei Jahre angelegte künstlerische Zusammenarbeit mit Peter Eötvös, die in dieser Spielzeit ihren Abschluss findet. Für jede Saison konzipiert der charismatische ungarische Komponist und Dirigent dabei ein ungarisch geprägtes Programm und stellt eigene neue Werke in Uraufführung bzw. Deutscher Erstaufführung vor. In unmittelbarem Anschluss an seinen 75. Geburtstag wird er nun in den hr-Sinfoniekonzerten das Finale von Eötvös³ dirigieren und zwei weitere seiner eindrücklichen aktuellen Kompositionen vorstellen – darunter ein Requiem in Andenken an die namenlosen Opfer der Flüchtlingskrise im Mittelmeerraum, das wiederum in Deutscher Erstaufführung zu hören sein wird. Außerdem wird er mit der norwegischen Geigerin Vilde Frang das 1. Violinkonzert von Béla Bartók präsentieren sowie zum Abschluss noch Zoltán Kodálys selten zu hörenden Psalmus Hungaricus.

Principal Guest Artist: Martin Fröst

Martin Fröst
Martin Fröst Bild © Mats Backer

Mit dem Klarinettisten Martin Fröst begrüßt das hr-Sinfonieorchester einen Künstler der Extraklasse als »Principal Guest Artist« der Spielzeit. Der Schwede gehört zu den besten klassischen Holzbläsersolisten der Welt. Er lässt aber auch übliche musikalische Etiketten hinter sich, verbindet Tanz und Theater mit der Musik und mischt den traditionellen Musikbetrieb mit neuartigen Konzertformen und -konzepten auf. Als »Principal Guest Artist« wird Martin Fröst in dieser Saison in drei Projekten des hr-Sinfonieorchesters eine zentrale Rolle spielen und sein vielseitiges künstlerisches Spektrum zeigen können. Als klassischer Interpret einer Rhapsodie für Klarinette und Orchester von Claude Debussy wie als pantomimischer Tanz-Musik-Performer in einem exzeptionellen Klarinettenkonzert von Anders Hillborg ist er Ende Februar/Anfang März in einem hr-Sinfoniekonzert zu erleben. Ferner ist er als innovativer Impulsgeber und kreativer Gestalter aktueller nordischer Klarinetten-Literatur wie als seriöser Dirigent klassischer Orchesterliteratur in einem Auftakt am 9./10. Mai kennenzulernen sowie als inspirierender Partner von Musikern des hr-Sinfonieorchesters in einem interessanten Kammermusik-Projekt am 12. Mai im hr-Sendesaal.

Hochkarätige Gastdirigenten und Solisten

Jean-Yves Thibaudet
Jean-Yves Thibaudet Bild © Kasskara

Neben Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada stehen in der Saison 2018/19 weitere internationale Spitzendirigenten am Pult des hr-Sinfonieorchesters: darunter Christoph Eschenbach, Marek Janowski, Reinhard Goebel, Susanna Mälkki, Peter Ruzicka und Pablo Heras-Casado. In eine Doppelrolle schlüpft u.a. auch der ehemalige »Artist in Residence« des hr-Sinfonieorchesters François Leleux als Dirigent und Oboist in einem Barock+-Programm. Zu den renommierten Solisten, die mit dem hr-Sinfonieorchester musizieren, gehören ferner außergewöhnliche Instrumentalisten wie die Geiger Vadim Gluzman, Gil Shaham, Vilde Frang und Emmanuel Tjeknavorian sowie die Pianisten Rafał Blechacz, Leif Ove Andsnes, Jean-Yves Thibaudet und Tamara Stefanovich

Europa Open Air des hr-Sinfonieorchesters und der Europäischen Zentralbank

Europa Open Air
Europa Open Air Bild © Tim Wegner

Das Europa Open Air ist mittlerweile ein nicht mehr wegzudenkendes Ereignis im Frankfurter Kulturleben, das weit über die Stadt hinausstrahlt. Auch in dieser Saison lädt das hr-Sinfonieorchester wieder zu einem Konzert an den Main ein. Als Auftakt der Europa-Kulturtage der EZB steht diesmal das Land Litauen im Mittelpunkt des Abends. Unter der Leitung von Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada präsentiert das hr-Sinfonieorchester zusammen mit dem Chor Jauna Muzika u. a. Werke von Mikalojus Ciurlionis, Aaron Copland und Ludwig van Beethoven.

Musik und Film

The Thief of Bagdad
The Thief of Bagdad Bild © Photoplay Productions

Nach der Vorsaison-Pause realisiert das hr-Sinfonieorchester in der Spielzeit 2018/19 gleich zwei »Musik und Film«-Projekte: Im Rahmen des Musikfests der Alten Oper ermöglicht es erneut das Live-Musik-Film-Erlebnis von Stanley Kubricks Science-Fiction-Meisterwerk 2001: A Space Odyssey. Außerdem präsentiert es im hr-Sendesaal den Märchen-Abenteuer-Stummfilm The Thief of Bagdad mit dem ersten Hollywood-Star Douglas Fairbanks und der neu rekonstruierten eindrucksvollen originalen Begleitmusik des Reger-Schülers Mortimer Wilson in Deutscher Erstaufführung.

Mehr als 100 Konzerte, davon fast 90 Konzerte in Hessen – mit großer medialer Verbreitung

Das hr-Sinfonieorchester bei der Eröffnung des Rheingau Musik Festivals 2014.
Das Rheingau Musik Festival in Kloster Eberbach Bild © picture-alliance/dpa

Insgesamt 103 Konzerte gibt das hr-Sinfonieorchester in der Saison 2018/19, davon 89 in Hessen: Neben den eigenen Konzertreihen in Frankfurt und den Konzerten beim Rheingau Musik Festival ist es auch bei den Kasseler Musiktagen, den Weilburger Schlosskonzerten, im Stadttheater Gießen und im Fuldaer Schlosstheater zu Gast. .Sonderprojekte, Gastkonzerte und sieben Tourneekonzerte sowie insgesamt 24 Kammermusik-Projekte runden die umfangreiche Konzerttätigkeit ab. Die Aufführungen werden meist von hr2-kultur live übertragen und über die European Broadcasting Union (EBU) auch international ausgestrahlt. Alle hr-Sinfoniekonzerte in der Alten Oper Frankfurt sind zusätzlich im Video-Livestream auf www.concert.arte.tv bzw. www.hr-sinfonieorchester.de zu sehen. Ausgewählte Konzertereignisse werden auch im hr-fernsehen, in 3sat oder Arte übertragen.

Education-Projekte

Jedes Jahr erreicht das hr-Sinfonieorchester mit seiner Nachwuchs- und Education-Arbeit rund 20.000 Kinder- und Jugendliche in Hessen. Diese erfolgreiche Arbeit wird auch in der Saison 2018/19 fortgeführt, beispielsweise mit dem Projekt »Spielzeitschule«, bei dem das hr-Sinfonieorchester eng mit zwei Schulen zusammenarbeitet und den Jugendlichen u. a. die Gelegenheit gibt, ein Junges Konzert in der Alten Oper zu moderieren oder unter Anleitung von hr-Mitarbeitern eine Multimedia-Reportage zu einem Werk oder Komponisten zu erstellen.

Die Arche Noah
Die Arche Noah Bild © Lorenz Stiftung

Erstmals wird das hr-Sinfonieorchester zusammen mit der Lorenz-Stiftung unter dem Titel »Die Arche Noah« ein Tanzprojekt der Inklusion realisieren. Start des auf ein Jahr angelegten Projektes ist bereits im Mai 2018. Neu ist auch die Junior-Ausgabe eines Jungen Konzertes im hr-Sendesaal für Kinder zwischen zehn und 14 Jahren. Das rund einstündige, moderierte Konzert befasst sich mit Werken rund um das Thema »Wasser«. Außerdem wieder auf dem Programm: die beliebte Hessen-Schultour, Hast du Töne? und das Förderprojekt Super-X-Orchester, bei dem Mitglieder hessischer Schulorchester zusammen mit den Profis des hr-Sinfonierochesters gemeinsam in einem Werkstattkonzert musizieren.

Gastkonzerte und Tourneen

Salzburg - Großes Festspielhaus
Das Große Festspielhaus in Salzburg Bild © Andreas Kolarik

Jenseits der Konzertaktivitäten in Hessen wird das hr-Sinfonieorchester außerdem auf den großen internationalen Konzertbühnen präsent sein: u. a. mit einer Konzerttournee nach Italien und Gastspielen in Paris, Salzburg, Bratislava, Innsbruck und Antwerpen. Außerdem ist das Orchester in der Philharmonie Essen, bei den Aschaffenburger Schlosskonzerten und im Konzerthaus Dortmund zu Gast.


Tickets und Abonnements

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Auch in der Saison 2018/19 bietet das hr-Sinfonieorchester höchste musikalische Qualität zu günstigen Preisen. Abonnements können in den zwei Rubriken »Sinfonie@Alte Oper« und »Klassik@Sendesaal« gekauft werden. Für alle hr-Musikcard-Inhaber gibt es wieder attraktive Vergünstigungen. Abonnements können ab sofort gekauft werden. Der Einzelkartenverkauf beginnt am 15. Mai 2018. Vorgezogener Vorverkaufsbeginn für das »Musik und Film«-Projekt »2001: A Space Odyssey« sowie für »Spotlight« ist bereits der 8. März 2018.

Quelle: hr-Sinfonieorchester