»Der Dieb von Bagdad« aus dem Jahre 1924 ist die erste Verfilmung eines Märchens aus »1001 Nacht« in der Geschichte des Films. Mit einem Budget von über 1,1 Millionen Dollar gedreht, war der US-amerikanische Stummfilm eine der teuersten Produktionen der 1920er Jahre. Die Idee stammte von Hollywood-Schauspieler Douglas Fairbanks, dem seinerzeit auf dem Höhepunkt seiner Karriere stehenden ersten Weltstar des Kinos. Er verkörperte nicht nur den Hauptdarsteller, sondern zeichnete auch als Drehbuchautor und Produzent des Streifens verantwortlich. Die Handlung basiert auf dem gleichnamigen Roman von Achmed Abdullah: eine konventionelle Liebesgeschichte um den Dieb Ahmed, der versucht das Herz der schönen Prinzessin zu gewinnen, der Tochter des Kalifen von Bagdad, verkörpert von der chinesischen Schauspielerin Anna May Wong. Sein Konkurrent ist der vom Japaner Sojin gespielte Mongolenprinz. Der Dieb von Bagdad alias Douglas Fairbanks erlebt in einer Märchenwelt eine Fülle aufregender Abenteuer. Der Film ist eine Mischung aus Fantasy-Abenteuer mit Spezialeffekten, wie der Reise auf dem fliegenden Teppich, und den stilistischen Mitteln des expressionistischen Films. Die kongeniale Arbeit von Szenenbildner William Cameron Menzies gehört zu den herausragenden Werken des Stummfilms überhaupt. Ungemein einfalls- und trickreich inszeniert, beeindruckt der Hollywood-Märchen-Klassiker noch heute. Die originale Begleitmusik zu dem Film stammt von Mortimer Wilson, einem US-amerikanischen Komponisten, der bei Max Reger in Leipzig studierte. Sie war bislang nur in unzureichenden, kleinbesetzten Fassungen überliefert. Der britische Dirigent und Filmmusik-Experte Mark Fitz-Gerald hat die beeindruckende sinfonische Partitur 2016 aus den Quellen neu rekonstruiert und präsentiert sie mit dem hr-Sinfonieorchester live zum Film in Frankfurt in Deutscher Erstaufführung.
Live-Kinovorführung des Films »The Thief of Bagdad« in Abstimmung mit Photoplay Productions und Patrick J. Stanbury. Mit freundlicher Genehmigung von Photoplay Productions © 1984 Photoplay Productions.
Konzertende: ca. 23 Uhr
Karten: 30,– / 24,– / 20,– € (geänderte Kategorien im Saalplan).
Bis zu 50 % Ermäßigung für Schüler, Studierende , Auszubildende bis 27 Jahre