»In dieser musikalischen Form gibt es keine Ereignisse, sondern nur Zustände; keine Konturen und Gestalten, sondern nur den unbevölkerten, imaginären musikalischen Raum; und die Klangfarben, die eigentlichen Träger der Form, werden – von den musikalischen Gestalten gelöst – zu Eigenwerten.« Das schrieb György Ligeti über sein Orchesterwerk »Atmosphères«, das im Musikfest der Alten Oper Frankfurt eine zentrale Rolle spielt. Nur neun Minuten ist es lang, aber von bahnbrechender Klangutopie. Anton Bruckner dachte da schon in größeren Zeiteinheiten, doch auch für seine 7. Sinfonie gilt: Der Klang wird zu einer ganz eigenen Dimension, hier mit den weich intonierenden Wagner-Tuben in die Sphäre des Dunkel-Melancholischen geführt. Und wohin führen die Sirenen die Seeleute mit ihrem atmosphärischen Gesang? In die Tiefe, in den Untergang. Die in Berlin lebende südkoreanische Komponistin Unsuk Chin, in den 1980ern Schülerin von György Ligeti, lässt die Sirenen locken – und beredt schweigen.
Christoph Eschenbach dirigiert Bruckner:
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