Er wurde am gleichen Tag geboren wie Yehudi Menuhin – allerdings 79 Jahre später, und so ist er auch erst 22 Jahre alt: der Geiger Emmanuel Tjeknavorian, gebürtiger Wiener mit armenischen Wurzeln. Als er 2015 beim Internationalen Jean-Sibelius-Wettbewerb in Helsinki antrat, spielte er das Sibelius-Violinkonzert derart brillant und zugleich sensibel, griff die Flageolett-Passagen derart sauber und die Doppelgriffe derart souverän, dass ihm der Preis für die beste Interpretation des Violinkonzerts zugesprochen wurde, neben dem zweiten Hauptpreis. Jetzt wird er seine Sicht auf dieses populärste Violinkonzert des 20. Jahrhunderts mit dem hr-Sinfonieorchester in Frankfurt präsentieren. Als eine ungewöhnliche Motivation für seinen Dirigenten-Beruf nannte der Spanier Pablo González einmal im Interview: Eifersucht. Der studierte Flötist sei eifersüchtig gewesen auf die anderen Instrumente, auf den großen Klang des Kontrabasses etwa oder auf das Schlagzeug. Es war klar, dass er nicht alle Instrumente selbst beherrschen könne – aber er konnte es zumindest versuchen über den Weg des Dirigierens. »Gleich habe ich erkannt: Das ist es, was ich ein Leben lang machen möchte.« Sein Credo: Die Orchestermusiker dazu zu bringen, mit jener Leidenschaft an ein Werk zu gehen, die sie als Jugendliche empfunden haben. Also: »So zu spielen, als wäre es das erste Mal.«
Emmanuel Tjeknavorian spielt Sibelius:
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