Paul Celan und Friedrich Hölderlin hat der Komponist und Dirigent Peter Ruzicka bereits vertont. Den beiden großen Dichtern deutscher Sprache – ihrem Denken, ihrem Leben – widmete er je ein Musiktheater. In seinem neuen musikszenischen Werk thematisiert Ruzicka die inneren Nöte des Philosophen und Kulturkritikers Walter Benjamin, der sich auf der Flucht vor den Nationalsozialisten 1940 in dem kleinen spanischen Grenzdorf Portbou 48-jährig das Leben nahm. Die Premiere von »Benjamin« fand Anfang Juni 2018 in der Hamburgischen Staatsoper statt. Die Uraufführung der zu dieser Ideenwelt gehörenden BENJAMIN SYMPHONIE, ein rhetorisches Konzentrat des Bühnenwerks, gibt es in diesem Forum N. Mit Peter Ruzicka als Dirigent des hr-Sinfonieorchesters, das überdies ein Klang-Epos der ganz besonderen Art präsentiert: Helmut Lachenmanns Musik für Orchester »Schreiben«. In diesem faszinierenden Opus zeigt der 1935 in Stuttgart geborene Lachenmann, einer der bedeutendsten Musikdenker heute, was es bedeutet, wenn er sagt: »Komponieren heißt: nicht sich gehen, sondern sich kommen lassen.«
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