Jetzt zu etwas ganz großem: zum »Schicksal«. Wer das Wort lapidar mit »Pech« übersetzt – also: zur Haltestelle gelaufen, Bus fährt gerade weg – greift zu kurz. Da steckt mehr drin, Gewichtigeres. Peter Tschaikowsky hat eine bessere Definition gefunden, als er der Klarinetten-Melodie des ersten Satzes seiner 5. Sinfonie einen Namen gab: »Völlige Ergebung in das Schicksal oder, was dasselbe ist, in den unergründlichen Ratschluss der Vorsehung«. Dieses Schicksalsmotiv bestimmt die ganze Sinfonie, es ist eben eine Schicksalssinfonie. Darum darf sie auch offenherzig sentimental sein, im Klang schwelgen, das volle Orchester zum Pulsieren bringen, herrlich romantische Melodien aussingen. Denn »Schicksal« ist ja nichts für kühle Denker, die glauben, alles berechnen und selbst bestimmen zu können. Bei dieser Sinfonie lässt man sich zurücksinken und genießt. Und ergibt sich gerne seinem Schicksal – das so schlecht nicht sein kann, wenn man das hr-Sinfonieorchester vor sich hat.
Manfred Honeck dirigiert:
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