Geistliches Gastspiel im Konzerthaus. Mit dem »Requiem« von Giuseppe Verdi machen das hr-Sinfonieorchester und Andrés Orozco-Estrada mit dem MDR Rundfunkchor und dem exzellenten Solisten-Cast der Konzerte in der Alten Oper Frankfurt Station auch in Dortmund. Es ist eine Totenmesse, so leidenschaftlich wie eine Oper, mit einem jüngsten Gericht wie eine Höllenfahrt. Verdis Zeitgenossen meinten es nicht unbedingt hochachtungsvoll, als sie seine »Messa da Requiem« als »Oper im Kirchengewande« titulierten. So leidenschaftlich und so sinnlich ist sie. Aber Verdi ist nun einmal ein Mann für die große Bühne, was allerdings nicht bedeutet, dass er die tradierte Totenmesse banalisierte, weil er sie italianisierte. Im Gegenteil: In seinem »Requiem« wird von Herzen und voll Inbrunst gefleht um Errettung, die Furcht vor den Schrecken des jüngsten Gerichts macht sich tonstark Luft, die große Trommel schlägt zum »Dies irae« mit Macht. Die Trompeten verkünden das Ende der Tage, der Mensch steht vor der Apokalypse. Und keiner begleitet ihn dorthin mit mehr Imaginationskraft als Giuseppe Verdi.
Konzerthaus Dortmund
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