Der Titel ist französisch und bringt es auf den Punkt: »Six Concerts avec plusieurs instruments«, so nannte Bach selbst seine berühmte Konzertreihe. Der Schweizer Blockflötist und Dirigent Maurice Steger präsentiert sie alle – jedes eine Klasse für sich.
Komponistinnen hatten es lange schwer, sie wurden von der Geschichte meist missachtet. Im diesjährigen Kammerkonzert des hr-Sinfonieorchesters in Erbach sind einige zu erleben, mit ihrer reichen Musik und ihrem kreativen Schaffen.
Sie war der Aufbruch in eine neue Welt, eine romantische wie fantastische. Die »Symphonie fantastique« hat ein Künstlerleben als Programm, das Publikum ist hautnah dabei. Und es erlebt einen Klangrausch, wie es ihn bis dahin noch nicht gab, so plastisch, so klangmächtig und drastisch.
Was mit vier sanften Paukenschlägen beginnt, endet in einem pianissimo, das allerdings gar nichts Sanftes mehr hat. Beethovens großartiges Violinkonzert mit der Star-Solistin Hilary Hahn und der Pauke als stolze Begleiterin der Violine zu Beginn – dann Schostakowitschs 8. Sinfonie, ein Werk von mächtigem Ernst.
Frühlingsgefühle einer jung verstorbenen Französin voll magischer Strahlkraft, ein früher Beethoven, der seinem Schicksal mit musikalischer Zuversicht trotzt sowie hr-Solo-Cellist Peter-Philipp Staemmler mit einem Cellokonzert der Moderne voll intensiver Farben – dies alles kompakt im Quick & Classy.
Musik in Gedanken an die Schrecken des Krieges mit Musiker*innen des hr-Sinfonieorchesters aus fünf Ländern, deren Großväter im Zweiten Weltkrieg als Feinde gegenüberstanden und sich bekämpften – ein Konzert der Rückschau wie Vergegenwärtigung und Hoffnung!
Ein Brahms von heute müsse frisch klingen, beweglich, »ohne Bart« – so das Ideal von Alain Altinoglu, der mit der 3. Sinfonie seinen Brahms-Zyklus weiterführt. Und der diese sonnige Sinfonie geschickt einbindet in ein Programm aus Brahms-Haydn-Beziehungen mit einem Auftritt des preisgekrönten hr-Solo-Trompeters.
London war immer eine Musik-Metropole, keine Frage. Aber die, die einst für die Musik dort sorgten, trugen selten typisch britische Namen. Was letztlich aber kein Schaden war, lieferten diese neuen »Londoner Meister« doch allerfeinste Werke. Johann Christian Bach war einer von ihnen, Joseph Haydn ein anderer.