Dirigieren sei für sie die natürlichste Art, Musik zu kommunizieren, sagt die Dirigentin Erina Yashima. Und diese Art kommt denkbar gut an, bei Orchestern, beim Publikum, bei der Kritik. Einen »neuen Stern am Dirigentenhimmel« nannte sie das Hamburger Abendblatt. Zum ersten Mal geht der jetzt auch in Frankfurt auf.
Er wolle, entschied Beethoven 1802, »einen neuen Weg einschlagen«. Und der führte zu seiner wohl persönlichsten Sinfonie: der »Eroica«. Sie ist eine Wegmarke, ein Meilenstein – und passt damit ideal zu Pierre Boulez, dem vor 100 Jahren geborenen Revolutionär des Tönenden.
Wenn Riccardo Minasi Mozart dirigiert, wird der Sinfoniker zum echten Dramatiker und das Konzertpodium zur entfesselten Opernbühne. Aber damit nicht genug: Auch zwei US-Amerikaner sorgen dafür, dass das klassische Ebenmaß kräftig wie mitreißend aufgemischt wird.
Eine Musik Helmut Lachenmanns für acht Hörner, die nicht nach neuen Klängen sucht, sondern nach neuem Hören. Außerdem eine Komposition des Briten Christian Mason, die das Orchester als riesiges Resonanz-Instrument begreift. Und dazwischen Lachenmanns erstes großes Klavierwerk – ein Hörerlebnis im Forum N auch dies.
Musik, die die Seele berührt. Kaum eine zweite Sinfonie der Romantik lässt den Zuhörer so ergriffen zurück wie Tschaikowskys »Sechste«. Das hr-Sinfonieorchester wird dabei von einer Dirigentin geleitet, die sich auf die Tiefe versteht – nicht nur weil sie früher selbst mit ihrer tiefen Stimme glänzte.
Das hr-Sinfonieorchester Frankfurt macht mit seinen Kammerkonzerten wieder Station bei den Wettenberger Winterkonzerten. Diesmal mit zwei meisterlichen Streichquintetten.
Tanz trifft Tuba. Mit hr-Solist Ole Heiland und einem imposanten Konzert für sein tiefes Blasinstrument von Filmmusik-Tycon John Williams. Als quirlig-groteskes Gegenstück dazu Igor Strawinskys berühmte Tanz-Burleske über den ewig unglücklichen Helden Petruschka.
Dass ein klassischer Dirigent zugleich zu einem der besten Künstler eines traditionsreichen Jazz-Festivals erklärt wird, ist ungewöhnlich und bietet besondere Chancen – zum Beispiel, ihn mit einem amerikanischen Programm einzuladen: von Gershwin über Bernstein bis zum sinfonischen Jazz eines Duke Ellington.