Im Welttheater. »Allein auf der C-Saite der Bratsche lassen sich Geschichten erzählen, die auf keinem anderen Streichinstrument denkbar wären«, sagt der Komponist Jörg Widmann. Recht hat er! Allerdings wird unser »Artist in Residence« Antoine Tamestit keinen Auftrittsapplaus bekommen, wenn das für ihn komponierte »Viola Concerto« von Jörg Widmann auf dem Programm steht. Vielmehr wird er zunächst unauffällig neben den Harfen sitzen, etwas klopfen, etwas zupfen, seine Bratsche erkunden. »Der Dirigent reagiert leicht irritiert«, so steht es in Widmanns Partitur.
Tamestit wird mit seinem Instrument durch das Orchester wandern, irgendwann den Bogen ergreifen, als hätte er Siegfrieds Schwert Notung gefunden. Es ist ein geradezu szenisches Konzert, ein Hörtheater, das Widmann 2015 für den so exzellenten französischen Bratscher komponiert hat. Ein Musiker bewegt sich räumlich durch fremde Welten, er kommt dabei auch an so exotischen Schlaginstrumenten wie Peking-Oper-Gong und Wasser-Tamtam vorbei, auf der Suche nach sich selbst. Und was wird in Mahlers »Vierter« gesucht, die so lustig mit kleinen Schellenglöckchen beginnt? Nichts weniger als das himmlische Leben. Ganz plastisch, ganz szenisch komponierte auch er: einen klaren Blick auf die ganze Welt wie durch Kinderaugen.
19 Uhr | Konzerteinführung
Karten: 54,50 / 44,50 / 35,50 / 26,– / 17,– €
Bis zu 50 % Ermäßigung für Schüler, Studierende, Auszubildende bis 27 Jahre
Das Konzert im Internet:
Video-Livestream am 19. Januar 2018
auf ARTE Concert (concert.arte.tv/de)
und www.hr-sinfonieorchester.de
Das Konzert in hr2-kultur:
Freitag, 19. Januar 2018, 20.04 Uhr (live)
Dienstag, 30. Januar 2018, 20.04 Uhr